Bebauungsplan

Neuer Wohnraum neben den Sportanlagen

Das Bebauungskonzept für den Bereich zwischen Eulenbergweg und Rodäckerweg in Tiefenbach sieht altersgerechten und familienfreundlichen Wohnraum in Form von Doppel- und Reihenhäuser und Wohnungen vor. Foto: Wohnbau Weinmann GmbH

Am östlichen Ortsrand von Tiefenbach möchte ein Investor mehrgeschossige Wohnhäuser errichten. Die Aufstellung des entsprechenden Bebauungsplans „Eulenhof“ wurde im Gemeinderat mehrheitlich beschlossen, genauso wie die Forderung der CDU-Fraktion nach zwei Stellplätzen pro Wohneinheit.

Verschoben, abgeändert, angenommen: Der Aufstellungsbeschluss des Bebauungsplanes „Eulenhof“ in Tiefenbach hat in den vergangenen zwei Sitzungen des Bau- und Sozialausschusses für rege Diskussionen gesorgt. Im Osten von Tiefenbach, zwischen der bestehenden Wohnbebauung und dem Sportgelände, plant die Wohnbau Weinmann GmbH mehrere Reihen- und Mehrfamilienhäuser und stellte dieses Vorhaben auf der rund 1,1 Hektar großen Fläche zunächst den Stadträtinnen und Stadträten vor. Familienwohnraum, altersgerecht durchmischt, mit erneuerbarer Energieversorgung und großzügigen Tiefgaragen ausgestattet: So stellte die Wohnbau Weinmann GmbH ihre Idee für dieses Areal im Ausschuss vor. Innerhalb der Bebauungsfläche seien Grünflächen geplant und es solle kein Verkehr fließen, zusätzliche Parkplätze zur Tiefgarage würden demnach eher außenherum entstehen. In die Bestandsbauten im Westen soll sich das Vorhaben mit einer gestaffelten Bebauung einfügen.

Vorhaben trifft auf Zustimmung
Die grundsätzliche Zustimmung des Gremiums zur Schaffung von Wohnraum an dieser Stelle hatten der Investor und die Verwaltung bereits, als das Thema zum ersten Mal in den Ausschuss eingebracht wurde, doch abweichende Vorstellungen der Fraktionen bezüglich der Parkplätze und Abgrenzung des Baugebietes führten dazu, dass der Bebauungsplan zunächst von der Tagesordnung abgesetzt und in der jüngsten Sitzung erneut behandelt wurde.
Friedrich Lober, Ortsvorsteher von Tiefenbach, berichtete von der breiten Zustimmung im Ortschaftsrat für dieses Vorhaben, jedoch habe die Nutzung der Sportanlagen oberste Priorität. „Es ist klar, dass Wohnraum benötigt wird, doch es sind noch ein paar Veränderungen nötig. Zur Erschließung sollte beispielsweise nicht nur der Eulenbergweg miteinbezogen werden, sondern auch der Rodäckerweg. Außerdem spricht sich der Ortschaftsrat stark dafür aus, den Parkschlüssel von 1,5 auf 2 pro Wohneinheit festzulegen, denn gerade an den Sonntagen mit Heimspielen ist die Parksituation dort sehr beengt“, so Lober.

So könnte die Anordnung der verschiedenen Häuser aussehen. Grafik: Wohnbau Weinmann GmbH

Architektur und Lärm
Nach der mehrheitlichen Entscheidung, im Sinne des SPD-Antrags zusätzlich den Rodäckerweg in den Abgrenzungsplan aufzunehmen, wurde der Bebauungsplan im nächsten Ausschuss erneut behandelt. Hier fiel nun die Sprache auf die Architektur: „Wir sind grundsätzlich für die Schaffung von Wohnraum, aber ob wir in den Ortschaften auf diese Art und Weise bauen sollten? Vielleicht könnte die Anregung berücksichtigt werden, den dörflichen Charakter etwas beizubehalten“, sagte Heiko Feudel (AWV). Auch Uwe Berger sprach sich dafür aus, dass sich das Vorhaben in die gewachsene Bebauung einfügen solle, und meinte: „Es wäre schön, wenn die Verwaltung von sich aus Alternativen in Sachen Architektur bieten würde.“ Der dörfliche Charakter sei schön und gut, aber man müsse auch mit der Zeit gehen, so Harald Hügelmaier von der SPD-Fraktion. In der Gemeinderatssitzung wies Peter Gansky (BLC) noch auf ein mögliches Lärmproblem hin, doch Steuler betonte, dass es sich erst einmal um den Aufstellungsbeschluss handle. Die Ergebnisse des Lärmgutachtens lägen noch nicht vor und das müsse man abwarten.

Zwei Stellplätze pro Wohnung
„Gut, dass nun der Rodäckerweg einbezogen ist. Die zweite Forderung wäre nun die nach zwei Stellplätzen pro Wohneinheit“, sagte Friedrich Lober, doch Sozial- & Baubürgermeister Jörg Steuler äußerte seine rechtlichen Bedenken diesbezüglich. „Ich könnte Ihnen als Alternative vorschlagen, dass wir vom Investor verlangen, dass er zusätzliche öffentliche Stellplätze schafft und so auf zwei Plätze pro Wohneinheit kommt“, schlug Steuler vor. Dies könne man im städtebaulichen Vertrag regeln. Dementsprechend formulierte Lober dann auch den CDU-Antrag im Gemeinderat: Anstatt 1,5 Stellplätze je Wohnung sollen 2,0 Stellplätze vorgesehen werden, wobei die zusätzlichen 0,5 Stellplätze als öffentliche Parkflächen ausgewiesen werden sollen. Dies sowie der Beschlussvorschlag der Verwaltung über die Aufstellung des Bebauungsplanes mit diesen Änderungen wurde mehrheitlich angenommen.

Info: Am Freitag, 5. Mai, findet um 19.00 Uhr eine Bürgerinformationsveranstaltung im Vereinsheim in Tiefenbach zu der geplanten Bebauung statt. Hierbei werden das Verfahren und die aktuelle Planung vorgestellt und Anregungen aus der Bürgerschaft aufgenommen.

(Erstellt am 24. April 2023)