Kindergarten „Zur Allerheiligsten Dreifaltigkeit“

Geplanter Neubau fügt sich perfekt in Umfeld ein

Kirche mit altem Kindergarten
Im Schatten der Kirche wird sich der alte wie auch neue Kindergarten befinden.

In einer gemeinsamen Jurysitzung haben sich die katholische Kirchengemeinde St. Bonifatius und Dreifaltigkeit sowie die Stadtverwaltung Crailsheim für einen architektonischen Entwurf zum Neubau des Kindergartens „Zur Allerheiligsten Dreifaltigkeit“ entschieden, der nun umgesetzt werden soll.

Der Kindergarten „Zur Allerheiligsten Dreifaltigkeit“ auf dem Sauerbrunnen wird neugestaltet. Nach zahlreichen Vorbereitungsgesprächen wird die katholische Kirchengemeinde St. Bonifatius und Dreifaltigkeit mit finanzieller Unterstützung der Stadt Crailsheim den Kindergarten errichten. Weil der Bedarf groß ist und sich eine Sanierung des 1965 erbauten Komplexes als wirtschaftlich nicht darstellbar erwies, entschieden Kirche und Kommune gemeinsam, statt der bisherigen zwei pädagogischen Gruppen eine neue Kindertagesstätte mit Platz für drei Gruppen und zusätzlich eine Krippen-Gruppe zu errichten.

Gelebte Mitverantwortung im Sauerbrunnen
„Heute beweist die katholische Kirche durch ein großes finanzielles Engagement wieder ihre gelebte Mitverantwortung für alle Menschen im Stadtteil Sauerbrunnen. Für mich ist es selbstverständlich, dass sich die Kirchen mit offenen Kindergärten für das Gemeinwesen in Crailsheim engagieren“, weiß Pfarrer Franz-Josef Konarkowski. Denn gemäß des „Rottenburger Kindergartenplans“ finden Kinder aller Konfessionen einen Platz in der Einrichtung, die sich für eine Pädagogik der religiösen Toleranz und Achtsamkeit der Schöpfung verpflichtet sieht. „Dies ist besonders bemerkenswert, wenn man bedenkt, dass gegenwärtig weniger als zehn Prozent der hier betreuten Kinder der katholischen Konfession angehören“, erklärt Pfarrer Konawkowski weiter. So werde auch der neue Kindergarten mit seinem großzügigen Raumprogramm wieder auf vielfältige Weise die Entwicklung der Kinder im Sauerbrunnen sowie der Hirtenwiesen I und II begleiten und fördern.

Zeichnung des Neubaus
Mit der Vorstellung eines eingeschossigen Gebäudes, dass sich gürtelartig in das Gesamtgefüge des Kirchenplatzes einfügt, konnten die Architekten die Jury überzeugen.
Foto: Architektenbüro Swiatkowski – Suerkemper

Kirche und Stadt entscheiden gemeinsam
In alle Planungsschritte des kirchlichen Großprojekts und auch die Auslobung des Architekten-Wettbewerbs waren von Anfang an die Gremien der Stadt einbezogen. Im Sommer 2021 hatte der Gemeinderat grünes Licht dafür gegeben, dass sich die Stadt Crailsheim an 70 Prozent der Baukosten, gedeckelt auf 3 Mio. Euro, an dem Neubau beteiligten wird.

Bei der Sitzung des Preisgerichts vergangene Woche hatten daher die Vertreter der Stadtverwaltung und renommierte Architekten des Landes genauso volles Stimmrecht wie eigens nominierte Mitglieder des katholischen Kirchengemeinderats.
Insgesamt waren zehn Architekturbüros zur Teilnahme aufgefordert, die auch alle einen Wettbewerbsbeitrag abgegeben haben. Herausgekommen ist ein vielfältiges Spektrum an Lösungsansätzen. „Wie erwartet, zeigte sich vor allem, dass die städtebauliche Herangehensweise im Spannungsfeld der denkmalgeschützten Kirche und des Gesamtensembles ein maßgebendes Kriterium bei der Bewertung der Arbeiten war“, erläutert Götz Förg, stellvertretender Ressortleiter Bauen & Verkehr, das Vorgehen der Jury.

Architekten mit Vertreter von Kirche und Stadt.
Die Architekten Andreas Suerkemper (v.l.) und Volker Swiatkowski präsentieren gemeinsam mit Pfarrer Franz-Josef Konarkowski und Götz Förg, stell. Ressortleiter Bauen & Verkehr, den Siegerentwurf für den Kindergarten-Neubau.

Siegerentwurf aus Stuttgart
Der mit dem ersten Preis ausgezeichnete und vom Preisgericht zur weiteren Beauftragung empfohlene Beitrag des Stuttgarter Architekturbüros Swiatkowski Suerkemper Architekten PartGmbB Stuttgart überzeugte das Preisgericht mit einem Entwurf, der so nur am Standort zur Allerheiligsten Dreifaltigkeit entstehen könnte.
„Auf Basis dieser Entwurfshaltung entwickeln und erweitern die Verfasser das Bestandsgebäude als überwiegend eingeschossigen Baukörper nach Norden in Richtung des bisherigen Kirchplatzes und östlich bis zum Pfarrhaus weiter. Dadurch werden die heute etwas ausfransenden Raumkanten des Kirchplatzes gefasst und durch die Verkleinerung des Platzes eine Stärkung des Ortes wie auch des gesamten Ensembles erzielt“, erklärt Förg. Durch die Entscheidung der Verfasser, die Kindergartenerweiterung nach Norden zum Kirchplatz zu entwickeln, ergebe sich bei dem Beitrag ein sehr großes Außengelände auf der Südseite, bei dem auch der gewachsen Baumbestand weitestgehend erhalten bleiben könnte.
Über den direkt gegenüber der Kirche gelegen Eingang des Kindergartens betritt man künftig ein großzügiges und einladendes Foyer, von dem aus direkt und ebenerdig alle vier Gruppenräume direkt erreichbar sind. Für teiloffene und offene Konzepte bietet diese Anordnung viele Vorteile. „Im weiteren Planungsprozess sind natürlich noch Fragen zu klären. So soll beispielsweise geprüft werden, ob es nicht Möglichkeiten gibt, auf den Aufzug zu verzichten oder wie sich das Gebäude mit seiner doch großer Hüllfläche wirtschaftlich betreiben lässt“, gibt Förg einen Ausblick auf das weitere Prozedere.

Baubeginn voraussichtlich 2024
Die Planungen werden nun bei der Diözese Rottenburg Stuttgart fortgeführt. Es wird damit gerechnet, dass bis 2023 die Genehmigungsverfahren abgeschlossen sind, sodass die Bauarbeiten 2024 starten können. Während diese laufen, werden die Kinder in städtischen Ersatzräumlichkeiten in Altenmünster betreut.

(Erstellt am 03. Juni 2022)