Soziale Hilfe

Flyer gegen drohende Obdachlosigkeit

Ein gelb-weißer Flyer mit der Schrift "In sozialen Notlagen", dahinter sind Pflastersteine zu sehen
Dieser Flyer ist bei allen beteiligten Institutionen ausgelegt.

In Crailsheim soll ein neuer Flyer dabei helfen, Menschen in schwierigen Lebenslagen rechtzeitig zu erreichen. Unter dem Motto „Beratung und Unterstützung in sozialen Notlagen“ zeigt er, wo Betroffene Hilfe finden können – bevor Probleme wie Arbeitslosigkeit, Krankheit oder Schulden in Wohnungslosigkeit münden.

Damit Menschen in solchen Situationen schneller Hilfe finden, hat die Stadtverwaltung den neuen Flyer „Beratung und Unterstützung in sozialen Notlagen“ aufgelegt. Entwickelt wurde er im Rahmen des Arbeitskreises Wohnungslosen- und Obdachlosenhilfe Crailsheim, der von der städtischen Stelle Koordination Soziales im Ressort Soziales und Kultur organisiert wird. Ziel ist es, bestehende Hilfsangebote bekannter zu machen und die Unterstützung besser zu vernetzen.

Der Flyer enthält Informationen über Anlaufstellen, die kostenlose und vertrauliche Beratung anbieten – bei finanziellen Sorgen, Arbeitslosigkeit, Wohnungsproblemen, seelischen Belastungen, Sucht oder Gewalt. Menschen sollen dort erreicht werden, wo sie sich im Alltag aufhalten: in Arztpraxen, Kindertagesstätten, Schulen, Kirchengemeinden, bei Arbeitgebern oder in Freizeitangeboten.

Zusammenarbeit für mehr Wirksamkeit
An der Erstellung des Flyers haben viele Einrichtungen mitgewirkt – darunter Caritas, Diakonie, das Jobcenter, das Sozialamt, die Tafel Crailsheim und die Erlacher Höhe. In gemeinsamen Workshops im Dezember 2024 wurden die wichtigsten Ursachen für Wohnungslosigkeit besprochen und vorbeugende Maßnahmen geplant. Besonders im Blick stand dabei, Zwangsräumungen und den Verlust der eigenen Wohnung zu verhindern.

Die Fachleute aus den beteiligten Organisationen, die mit unterschiedlichen Gruppen wie Senioren, Alleinerziehenden, Langzeitarbeitslosen oder Migrantinnen arbeiten, waren sich einig: Ein gemeinsames Informationsblatt ist wichtig, um Hilfe frühzeitig anzubieten und über Grenzen von Einrichtungen hinweg zusammenzuarbeiten.

Die Stadtverwaltung und die beteiligten Fachstellen sehen den Flyer als wichtigen Schritt, um Menschen frühzeitig zu erreichen – bevor Not zur Krise wird. Der Flyer steht damit als deutliches Zeichen: Hilfe ist möglich. Hilfe ist nah. Niemand muss allein durch schwere Zeiten gehen.

Info: In 29 städtischen Unterkünften leben derzeit 430 Menschen, fast zwölf Prozent mehr als 2022. Besonders stark ist der Anstieg bei Geflüchteten, die nach Anerkennung ihres Schutzstatus weiter in städtischen Wohnungen leben – hier beträgt der Zuwachs über 30 Prozent. Die Zahl der Menschen mit letztem Wohnsitz in Crailsheim ist leicht gesunken, bleibt aber mit 133 Betroffenen weiterhin hoch.

(Erstellt am 13. November 2025)