Repräsentative Umfrage

Crailsheimer Sicherheitsaudit startet – 5.000 Haushalte werden befragt

Die Stadt Crailsheim startet eine umfassende Sicherheitsbefragung: Rund 5.000 Bürgerinnen und Bürger werden gebeten, ihre Einschätzungen zum Sicherheitsempfinden und zu möglichen Problemlagen im Stadtgebiet mitzuteilen.

Wie sicher fühlen sich die Crailsheimerinnen und Crailsheimer in ihrer Stadt? An welchen Plätzen gibt es hinsichtlich des Sicherheitsempfindens Verbesserungsbedarf? Und welche Maßnahmen sollten konkret ergriffen werden? Diese Fragen stehen im Mittelpunkt einer großangelegten Sicherheitsbefragung, die die Stadtverwaltung Crailsheim jetzt gestartet hat. Rund 5.000 Personen werden in den kommenden Tagen angeschrieben und um ihre Teilnahme gebeten. Ziel ist es, ein umfassendes Bild zur Sicherheitslage und zum Sicherheitsempfinden in der Stadt zu erhalten.

Bereits im vergangenen Jahr hatte der Gemeinderat der Stadt Crailsheim die Durchführung eines Sicherheitsaudits beschlossen. Ziel ist es, durch eine wissenschaftlich begleitete Analyse Erkenntnisse über das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung zu gewinnen. Grundlage dafür ist eine repräsentative Befragung, die in diesen Tagen startet.
Die Stadt Crailsheim arbeitet dabei mit dem Institut für Kriminologische Forschung Baden-Württemberg (KriFoBW) zusammen. „Den Fragebogen haben wir auf Crailsheim zugeschnitten und dabei auch die örtlichen Sicherheitsbehörden in die Gestaltung der Umfrage einbezogen, um die Befragung passgenau auf unsere Stadt auszurichten“, erklärt Oberbürgermeister Dr. Christoph Grimmer. „Gleichzeitig enthält sie einzelne Standardfragen, um auch die Vergleichsmöglichkeit mit bereits umgesetzten Befragungen in anderen Städten zu erhalten“.
Im Rahmen der Untersuchung wird eine Stichprobe von 5.000 ausgewählten Personen angeschrieben und gebeten, an der Sicherheitsbefragung teilzunehmen. Die repräsentative Umfrage erfasst sowohl persönliche Erfahrungen mit Kriminalität als auch das allgemeine Sicherheitsempfinden und mögliche Problemlagen im Stadtgebiet. Sie startet offiziell am 21. April 2025 und endet voraussichtlich am 18. Mai 2025.

Beteiligung der Bevölkerung entscheidend
„Wir wollen eine konkrete und repräsentative Übersicht darüber erhalten, wo die Menschen in Crailsheim mögliche Unsicherheiten wahrnehmen“, erklärt Raimund Horbas, Ressortleiter Sicherheit & Bürgerservice. „Nur wenn wir diese Hinweise aus der Bevölkerung kennen, können wir gemeinsam mit Polizei und Gemeinderat gezielt reagieren und passgenaue Maßnahmen ergreifen.“
Die Stadtverwaltung bittet alle angeschriebenen Bürgerinnen und Bürger ausdrücklich, an der Umfrage teilzunehmen. „Jede einzelne Rückmeldung hilft uns, die Sicherheit in Crailsheim weiter zu stärken“, so Horbas. Die Befragung erfolgt anonym und freiwillig, der Fragebogen kann auf Anforderung auch bequem zu Hause ausgefüllt werden.
Die Ergebnisse sollen im Herbst 2025 vorliegen und fließen anschließend in die kommunale Kriminalprävention ein.

FAQ

Was ist das KriFoBW?
Das Institut für Kriminologische Forschung Baden-Württemberg (KriFoBW) ist eine Forschungsstelle, die in Kooperation mit dem Landespolizeipräsidium im Ministerium des Inneren, für Digitalisierung und Kommunen Baden-Württemberg an der Hochschule für Polizei Baden-Württemberg eingerichtet wurde, um sich mit allgemeinen kriminologischen bzw. soziologischen Fragestellungen zu beschäftigen. Hierzu zählen zum Beispiel Fragen zum Anzeigeverhalten und Sicherheitsempfinden der Bürgerinnen und Bürger. Zudem können weitere Faktoren wie soziales Kapital oder gesellschaftlicher Zusammenhalt von Interesse sein. KriFoBW greift diese Inhalte auf und startet gemeinsam mit der Stadtverwaltung eine Sicherheitsbefragung im gesamten Stadtgebiet.

Was ist die Sicherheitsbefragung in Crailsheim?
Ziel und Zweck der Sicherheitsbefragung ist es, aussagekräftige Lagebilder zu erhalten, die Wirkung polizeilicher Maßnahmen – insbesondere der Kriminalprävention – belastbarer abzuschätzen sowie Zeugen- und Opferverhalten besser einordnen zu können. Neben dem Kernthema der Dunkelfeldforschung ist die Messung des Sicherheitsgefühls ein Schwerpunkt der ersten Aalener Sicherheitsbefragung.

Was ist Dunkelfeldforschung?
In jeder Gesellschaft gibt es Straftaten, die nicht gemeldet werden, sei es aus Angst vor dem Täter/der Täterin, Scham, Unsicherheit über den rechtlichen Status oder aus anderen Gründen. Sie bilden das sogenannte Dunkelfeld, also Straftaten, die nicht in der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) oder anderen Kriminalstatistiken erfasst sind. Die kriminologische Dunkelfeldforschung zielt darauf ab, diese nicht gemeldeten oder unentdeckten Straftaten zu identifizieren, zu quantifizieren und zu analysieren. Dies geschieht größtenteils durch repräsentative Umfragen. Durch die Erforschung des Dunkelfelds können Kriminologen ein besseres Verständnis dafür entwickeln, wie Kriminalität tatsächlich in einer Gesellschaft verteilt ist, welche Arten von Straftaten vornehmlich im Dunkelfeld verbleiben und welche Faktoren dazu führen, dass Menschen Straftaten nicht anzeigen oder dass diese unentdeckt bleiben. Die Ergebnisse der kriminologischen Dunkelfeldforschung sind wichtig, um beispielsweise polizeiliche Maßnahmen effektiver zu gestalten und Ressourcen gezielter einzusetzen, um Kriminalität zu reduzieren und Opfer zu schützen.

Warum sollte ich an der Befragung teilnehmen?
Insgesamt wurden für die Sicherheitsbefragung 5.000 Crailsheimerinnen und Crailsheimer, die das 14. Lebensjahr vollendet haben, mittels einer zufallsgenerierten Stichprobe ausgewählt, an der Befragung teilzunehmen. Je mehr Personen sich beteiligen, desto aussagekräftiger sind die Ergebnisse. Insbesondere bei niedrigprävalenten Straftaten – also Straftaten, von denen nur wenige Personen insgesamt betroffen sind – können lediglich bei einer starken Beteiligung aussagekräftige Erkenntnisse gewonnen werden.
Zudem können alle Teilnehmenden, die den Fragebogen abschließen, an einer Verlosung teilnehmen.

Was geschieht mit den Ergebnissen der Sicherheitsbefragung?
Die Ergebnisse der Umfrage werden ausgewertet und können genutzt werden, um polizeiliche Maßnahmen und Maßnahmen der Stadtverwaltung zu initiieren, anzupassen oder weiterzuentwickeln und die Sicherheitslage und das Sicherheitsempfinden der Menschen in Crailsheim zu verbessern.
Außerdem wird auch KriFoBW einen Bericht erstellen, in welchem die Ergebnisse dargestellt und erläutert werden. Dieser wird auf der Homepage der Stadt veröffentlicht werden. Aus Gründen der Anonymität ist eine persönliche Benachrichtigung der Teilnehmenden nicht möglich.

(Erstellt am 17. April 2025)