Mitarbeiterwohnen
Crailsheim ist Modellstadt

Crailsheim setzt ein Zeichen in der Wohnraumförderung und ist Modellstadt für Mitarbeiterwohnen in Baden-Württemberg. Die Stadtverwaltung plant gemeinsam mit dem Beratungsbüro Reschl Kommunale Projektentwicklung neue Wohnmöglichkeiten für Unternehmensmitarbeiter zu schaffen. Dabei geht es um Werkswohnungen, die als Teil eines modernen Wohnraumkonzepts in die Stadtentwicklung eingebunden werden sollen. Es gab erste Stichprobengespräche mit ansässigen Unternehmen, jetzt soll es konkreter werden.
Vertreter der Stadtverwaltung werden sich mit Vertretern der lokalen Wirtschaft am 7. April treffen, um Bedarf und Möglichkeiten konkreter Projekte zu besprechen. Zuvor wird es einen entsprechenden Fachvortrag geben. Ziel ist es, gezielt Wohnraum für Fachkräfte, Auszubildende und Führungskräfte zu schaffen und damit auch dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.
Der Vorschlag wurde im Gemeinderat bereits Ende 2023 diskutiert. Während Befürworter die Entlastung der Verwaltung und die Expertise des Beratungsbüros Reschl betonten, hielten Kritiker dagegen, dass Unternehmen selbst Verantwortung für Mitarbeiterwohnen übernehmen sollten. Letztlich folgte der Gemeinderat der Empfehlung des Bau- und Sozialausschusses und gab die Beauftragung frei. Jetzt geht es in die nächste, wichtige Runde.
Weg zur Umsetzung
Die ersten Stichprobengespräche ergaben bereits ein hohes Interesse hiesiger Unternehmen. Nach dem Informationsvortrag von Professor Richard Reschl am 7. April werden im Anschluss Gespräche mit weiteren interessierten Vertretern der hier ansässigen Wirtschaftsunternehmen geführt. Daraufhin sollen geeignete Standorte gesucht und städtebauliche Kalkulationen durchgeführt werden. Geplant sind kleinere Wohneinheiten mit zehn bis 30 Wohnungen, die bedarfsgerecht entwickelt werden.
Die Stadt Crailsheim erhofft sich von der Initiative eine nachhaltige Verbesserung des Wohnungsmarktes für Arbeitskräfte und einen positiven Impuls für die regionale Wirtschaft. Das Thema Mitarbeiterwohnen könnte in Baden-Württemberg eine Vorbildfunktion einnehmen, da entsprechende Fördermöglichkeiten bislang wenig genutzt werden.
Info: Anmeldungen sind noch bis 2. April bei Horst Herold, stellvertretender Leiter Ressort Bildung & Wirtschaft, möglich: horst.herold@crailsheim.de.