Ausbildungssuche

Neues bei altbewährtem Jobspeeddating

Crailsheimer Schüler hatten viele Fragen, unter anderem zu Arbeitszeiten und Verdienst.

Das Jobspeeddating des Jugendbüros für drei Crailsheimer Schulen ist ein fester Termin. Die Karlsberghalle war am Freitagvormittag so voll wie selten zuvor: Rund 270 Schülerinnen und Schüler haben sich dort im Schnellverfahren über mögliche Ausbildungen informiert. 25 potenzielle Ausbildungsbetriebe haben rund 35 Berufe vorgestellt. Damit sind die Organisatorinnen vom Jugendbüro wieder sehr zufrieden mit der Aktion.

Das Organisationsteam ist gewachsen: Diplom-Sozialpädagogin (FH) Nicole Rehbach hatte die Idee zum Jobspeeddating aus Stuttgart nach Crailsheim gebracht und die ersten Aktionen organisiert. Als sie in Mutterschutz ging, übernahm Sozialpädagogin (BA) Natalie Doubek und wurde dann von Diplom-Sozialpädagogin (FH) Tanja Seiffer unterstützt. „Jetzt sind wir zu dritt“, lachte Rehbach und freute sich über die Entwicklung des Jobspeeddatings. „Es ist großartig zu sehen, wie sehr die Firmen das zu schätzen wissen. Und die Schüler sind fast schon gezwungen, in so einer direkten Situation zu fragen, wodurch beide Seiten schnell ins Gespräch kommen.“ Das macht den Erfolg des Angebots aus.

In kleinen Gruppen ging es von Tisch zu Tisch, also von Betrieb zu Betrieb. Nicht ganz freiwillig für Schülerinnen und Schüler, aber sie schätzen es am Ende. „Ich habe echt viel darüber erfahren, wie es so im Büro ist. Und im Hotel. Mir gefallen die Arbeitszeiten im Büro besser“, sagte eine Schülerin der Eichendorffschule. Und das ist den potenziellen neuen Auszubildenden wichtig: Arbeitszeiten, Ausbildungsinhalte und letztendlich der Verdienst.

Das Angebot wächst, die Anfragen werden mehr und das Organisationsteam wird größer (von links): Natalie Doubek, Tanja Seiffer und Nicole Rehbach.

Immer mehr Betriebe fragen an
„Im vergangenen Jahr hatten sich unglaublich viele Betriebe gemeldet. Sie waren nach Corona froh, sich wieder präsentieren zu können. Deshalb kam die RzF dazu. Und dabei ist es geblieben“, sagte Natalie Doubek. Tatsächlich fragen weiterhin zahlreiche Unternehmen aktiv an, ob sie am Jobspeeddating teilnehmen können. „Wir stoßen langsam an unsere räumlichen Grenzen“, bedauert Tanja Seiffer. Und auch das Angebot an Berufen soll weiterhin möglichst abwechslungsreich sein. Neu dabei waren in diesem Jahr beispielsweise ein Optiker und das Amtsgericht Ellwangen. Ansonsten war das Informationsangebot wieder umfassend: Büro- und kaufmännische Jobs, Handwerksberufe wie Maurer oder Zimmerer, Verkauf in verschiedenen Facetten, Gastronomie, IT oder auch duale Studiengänge.
Bereits zum zweiten Mal waren drei Schulen am Jobspeeddating beteiligt. Neben der Eichendorfschule und der Leonard-Sachs-Schule nahmen auch wieder Schülerinnen und Schüler der Realschule zur Flügelau (RzF) teil. Insgesamt fast 270 Jugendliche informierten sich über Ausbildungsstellen in zahlreichen Berufen.


Azubis informieren Schüler
Das Besondere: Überwiegend informierten aktuelle Azubis über die verschiedenen Jobs, sozusagen ein Austausch auf Augenhöhe. Schülerinnen und Schüler fragen anders, oft mit weniger Hemmungen, als es bei Erwachsenen der Fall ist. „In diesem Jahr haben wir die Trennung nach Geschlechtern gelassen, die Gruppen sind gemischt“, sagte Tanja Seiffer. Denn auch die Betriebe machen da keinen Unterschied mehr. Deren Präsenz hat sich in den vergangenen Jahren deutlich verändert, sagt Seiffer: „Früher saßen zwei Azubis am Tisch und haben erzählt. Jetzt ist alles visueller, bunter, Material ist vorhanden. Wir merken, die Betriebe geben sich mehr Mühe, sie suchen wirklich.“ Und deshalb steht einer zwölften Ausgabe des Jobspeeddatings im kommenden Jahr nichts im Wege.

Info: Das Jobspeeddating ist eine Veranstaltung des Jugendbüros Crailsheim zur Berufsorientierung für die Schülerinnen und Schüler der 9. und 10. Klassen und fand in diesem Jahr zum elften Mal statt. Im Jahr 2019 hatten sich 18 Betriebe vorgestellt. Während der Corona-Pandemie fiel die Veranstaltung zweimal aus. Im Jahr 2021 musste sie kurzfristig wegen geltender Corona-Vorgaben abgesagt werden. Im vergangenen Jahr waren erstmals 25 Betriebe dabei.

(Erstellt am 24. November 2023)