Sommerfest

Kultur, Kunst und Spiel im Fliegerhorstareal

Zwei Männer, einer mit Bart, sitzen in einem Garten an einem Tisch.
Markus Stettner-Ruff (links), Vorsitzender des TamieH-Vereins, und Sebastian Klunker, ebenfalls an der Organisation des Sommerfestes beteiligt, haben ein dreitägiges Programm auf die Beine gestellt.

Am ersten Septemberwochenende wird entlang der Burgbergstraße und besonders auf der freien Wiese im hinteren Teil drei Tage lang eine Mischung aus Kultur, Spielstationen und einer Straßengalerie geboten.

Zum vierten Mal verwandelt sich die Festwiese in der Burgbergstraße von 1. bis 3. September in eine Art internationales Treffen: Begegnungen, Austausch und Kulturgenuss steht im Vordergrund des Fliegerhorst-Sommerfestes, das in diesem Jahr erneut mit einem umfangreichen Programm aufwartet und bei dem neben der Stadtverwaltung Crailsheim zahlreiche Kooperationspartner mit dabei sind.

Frieden und Jugend im Mittelpunkt
Den Anfang macht am Freitag, 1. September, der Tag des Friedens und der Jugend. „Wir hatten aus dem vorigen Jahr das Feedback, dass es zu wenig Angebote für Jugendliche gab. Das wollten wir dieses Jahr ändern“, erläutert Markus Stettner-Ruff von TamieH – Zukunftswerk Fliegerhorst, der die organisatorischen Fäden in der Hand hält. Unter dem Friedensmotto steht an diesem Tag das musikalische und künstlerische Programm: Um 18.00 Uhr wird ein Jazzprojekt mit Harry Mammel am Piano, Hans-Peter Speidel am Bass, Pit Marschalek an den Drums und Frieder Scheerer am Tenorsaxophon zu hören sein. Gegen 18.45 Uhr findet unter dem Titel „Run Soldier Run“ eine Collage mit Musik zu Krieg, Desertation, Verweigerung und Asyl von Rudi Friedrich und Talib Richard Vogel des Vereins Connection statt. Zudem, so erzählt Stettner-Ruff, wird eine sogenannte Friedensstele provisorisch auf der Wiese aufgestellt. „Wir machen dazu kleine Tafeln, auf die dann jeder in seiner Sprache einen Friedensspruch schreiben kann. Hinterher wird die Stele fest am TamieH-Haus angebracht“, sagt er.

Um vermehrt auch die Jugendlichen anzusprechen, wird ab 20.00 Uhr der Rapper Blades vor Ort sein und anschließend sorgen DJs aus dem Areal für musikalische Unterhaltung, während sich die Gäste am Foodtruck kulinarisch verwöhnen lassen können. „An diesem Tag startet um 17.00 Uhr zudem die Internationale Straßengalerie“, sagt Stettner-Ruff. Vom Torbogengebäude bis zur Festwiese wird durch die Kunstwerke verschiedener Künstler, Profis wie Laien, eine bunte Straßengalerie entstehen, aufgeteilt in zwölf Stationen, an denen die Kunstwerke an großen Bauzäunen präsentiert werden. Mit dabei sind unter anderem Wolfram Hahn, der sich seit einiger Zeit künstlerisch mit dem Fliegerhorstareal beschäftigt, und der junge Fotograf David Grigoryan, der bereits mehrere regionale Ausstellungen mit Bildern des Krieges aus seiner Heimatstadt Odessa hatte. „Auch Herma Paul mit ihrer Kunst aus Schrott wird kommen und die Friedens-Plakate der Schülerinnen und Schüler des Lise-Meitner-Gymnasiums, die im Zuge des Plakatwettbewerbs des Lions-Clubs entstanden sind, werden ebenfalls ausgestellt“, erzählt AWV-Stadtrat Sebastian Klunker, der auch an der Organisation beteiligt ist. Malangebote für Kinder ergänzen die Straßengalerie genauso wie das Jugendzentrum, das einige Werke zeigen will, die während der Kinder- und Jugendkunstwoche entstanden sind. Auch werden Kinderbilder eines Malworkshops der Stadtranderholung zu sehen sein.

Musikalischer Spaziergang
Am Samstag, 2. September, geht es dann weiter mit der Kunst der Musik, genauer gesagt mit einem sogenannten Internationalen Musikvolksfest. In Kooperation mit Marcel Imbrogiano, dem Geschäftsführer des Stadtmarketingvereins, werden Musiker aus der Stadt und Region die Gäste entlang eines Stationen-Spaziergangs musikalisch unterhalten, beginnend um 15.00 Uhr am Schweinemarktplatz und endend mit einem Abschlusskonzert auf der Fliegerhorst-Festwiese. „Durch diesen Weg, diese 13 Stationen, wollen wir symbolisch eine Verbindung zum Fliegerhorstareal schaffen. Die Musiker spielen jeweils ein bis zwei Lieder an ihrer Station, laufen dann selbst mit und improvisieren an den folgenden Stationen gemeinsam mit den anderen Künstlern“, erläutert Stettner-Ruff. Rund um die Festwiese erwarten die Gäste dann verschiedene Stände mit internationalen Köstlichkeiten. „Das sind zum Großteil die Bewohnerinnen und Bewohner der Burgbergstraße, die hier ihre Spezialitäten anbieten, aber auch verschiedene Organisationen wie der TamieH-Verein oder die Weißrusslandhilfe“, sagt Stettner-Ruff. Überhaupt könne dieses Festwochenende nur stattfinden dank der vielen helfenden Hände, sagt er und zählt die Kooperationspartner auf: Kinderschutzbund, Freundeskreis Asyl, Weißrusslandhilfe, Arbeitskreis Burgbergstraße, Erlacher Höhe, Diakonie, Stadtmarketingverein – und natürlich die Stadtverwaltung. „Da sind vor allem die städtischen Integrationsbeauftragten mit dabei, aber auch der Baubetriebshof, der beim Auf- und Abbau hilft“, sagt Stettner-Ruff. Auch die städtische Musikschule bietet einen Programmpunkt, genauso wie das Jugendbüro, welches am Sonntag, 3. September, mit dabei ist.

Spielstraße und internationales Essen
An diesem Tag nämlich stehen bei der Spiel- und Kulturstraße von 11.00 bis 18.00 Uhr die Kinder im Vordergrund. Gestartet wird um 10.00 Uhr mit einem Gottesdienst für alle mit Pfarrerin Ulrike Rahn von der Familienkirche Paul-Gerhardt und Gitarrist Martin Berner, danach gibt es verschiedene offene Angebote auf der Burgbergstraße wie ein Erzählbänkle, Spielwelten, Street Basketball mit den Merlins, Gokartfahren oder ein Stand mit Waldpädagogik. Zudem bietet Stadtarchivar Folker Förtsch von 11.00 bis 12.00 Uhr eine Führung, Start am Torbogen, an. „Und natürlich läuft die Straßengalerie an dem Tag noch“, sagt Klunker. Umrahmt wird auch dieser Tag von internationalem Essen, Musik und Tanz für Groß und Klein. Drei Tage also, die sicherlich kurzweilig werden und im Nu vorübergehen – dennoch steckt eine Menge Arbeit und Planung dahinter. „Wir haben uns schon im Dezember getroffen, um das Konzept zu überarbeiten und Ideen zu sammeln“, so Stettner-Ruff. Seither waren bei den monatlichen Treffen stets bis zu 20 Personen mit dabei. „Dass wir das Angebot hier etablieren wollen, steht fest. Über die Form, die Ausgestaltung, da kann man ja immer mal sprechen“, ergänzt Klunker.

(Erstellt am 30. August 2023)