Mai-Scherz
Ikea kommt nach Crailsheim – nicht
Für viele war es ein Grund zum Jubeln, andere erkannten es sofort: Es wird kein Ikea-Möbelhaus in Crailsheim geben. Darauf wies seit dem 1. Mai ein großes Plakat vor dem Roßfelder Kreisverkehr stadtauswärts hin: Das schwedische Möbelhaus eröffne zum 1. Mai 2035. Die Urheber dieses Mai-Streichs haben sogar realistisch geplant. Trotzdem wird kein Ikea-Möbelhaus ansiedeln.
Ein Möbelhaus der angepriesenen Größe kommt auf der angesprochenen Fläche nicht unter, erklärt der Leiter des Ressorts Stadtplanung, Stefan Markus, grinsend. Auch er wurde bereits mehrfach auf das Plakat in Richtung Roßfeld angesprochen und musste der Ankündigung widersprechen: „Die fragliche Fläche liegt derzeit im Außenbereich. Planungsrecht, dass ein solches Projekt ermöglichen würde, gibt es hier nicht“, erklärt er. Die Stadt Crailsheim könnte zwar bei Bedarf ein entsprechendes Bauleitplanverfahren einleiten, Voraussetzung dafür wäre aber natürlich die Zustimmung des Gemeinderates und nicht zuletzt der Wunsch des Unternehmens Ikea für ein solches Projekt, so Markus.
An Zweiterem mangelt es jedoch. Abgesehen davon würde Ikea wohl kaum glücklich werden mit diesem Grundstück, meint der Fachmann aus der Stadtverwaltung, da es mangels Kapazitäten im Abwasserkanal nicht versorgt beziehungsweise entsorgt werden kann. Hier müsste erst ein neuer Hauptkanal zum Klärwerk gebaut werden. Das ist alles nicht geplant.
Trotzdem ein gelungener Mai-Scherz, der durchdacht war. Wie lange das Plakat dort noch ein neues Möbelhaus für Crailsheim anpreist, ist der Stadtverwaltung nicht bekannt. Das Grundstück, auf dem die Plakatwand steht, ist kein städtisches Eigentum, die Plakatwand selbst wird offenbar vermietet.