Müllentsorgung
Feuchttücher legen Abwasserpumpen lahm
Im Crailsheimer Untergrund sorgen falsch entsorgte Feuchttücher für Probleme. Die Feuchttücher werden über die Toilette entsorgt, gelangen somit in die Abwasserkanalisation und das führt in den städtischen Abwasserpumpwerken zu Problemen, an einigen Stellen massiv, teilte das Ressort Bauen & Verkehr mit. Im schlimmsten Fall sucht sich das Abwasser seinen Weg zurück und somit kann es zu überfluteten Kellern kommen. Es wurden bereits Informationsflyer an betroffene Haushalte verteilt.
In Crailsheim gibt es derzeit insgesamt 34 Abwasserpumpwerke. In einigen davon gibt es laut dem Ressort Bauen & Verkehr erneut teils massive Probleme mit Feuchttüchern, die über heimische Toiletten in die Kanalisation gelangen und in den Pumpwerken laden. „Die Feuchttücher können von den Pumpen nicht zerkleinert und weiterbefördert werden, die Pumpen verstopfen und das Abwasser kann nicht mehr weitergepumpt werden“, erklärt Ressortleiter Hannes Baur das Problem. Wenn Pumpen verstopfen, muss der Baubetriebshof aktiv werden und das Pumpwerk gemeinsam mit einem externen Dienstleister reinigen. Das ist ein großer Aufwand, finanziell und zeitlich. Manche Crailsheimer Pumpwerke müssen derzeit wöchentlich gereinigt werden. Das kann unangenehm werden, denn wenn ein Pumpwerk ausfällt, kann es zu Rückstau im Kanalnetz kommen.
Feuchttücher in den Restmüll
Das kann vermieden werden, indem Bürgerinnen und Bürger eigenverantwortlich auf die richtige Entsorgung achten: Feuchttücher gehören in den Restmüll und nicht in die Toilette. Denn viele Feuchttücher und andere Papiere sind aus extra reißfestem Material, zudem lösen sich die Tücher auch nach langer Zeit im Wasser nicht auf. Es können sich zähe Stränge bilden, die die Pumpen belasten und diese letztendlich zum Stillstand bringen können. Die Folge ist ein enormer Aufwand, um die Pumpen wieder in Betrieb zu nehmen, damit das Abwasser zum Klärwerk fließen und somit die sichere Abwasserentsorgung gewährleistet werden kann. Sonst könnte sich das Abwasser einen anderen Weg suchen, der meist zurück zum Ursprung führt. „Und sollten Anwohnerinnen und Anwohner ihre Hausanschlüsse nicht vorschriftsgemäß gegen Rückstau gesichert haben, kann es im Extremfall auch zu Kellerüberflutungen kommen“, gibt Hannes Bauer zu Bedenken.
Die Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall (DWA) stellt entsprechendes Informationsmaterial zur Verfügung: Die Flyer „Hilfe, Feuchttücher und Co.!“ und „Vorsicht, Pumpenkiller“ schildern prägnant die Problematik und geben Tipps und Handlungsempfehlungen für den richtigen Umgang mit Hygienetüchern, heißt es bei der DWA. Die Flyer „Weg damit! Aber richtig.“ und „Was kann in die Toilette“ fassen knapp zusammen, was in die Toilette gehört und was über andere Wege entsorgt werden muss. „Kernaussage: In die Toilette gehören menschliche Ausscheidungen und Toilettenpapier – und sonst nichts!“, heißt es bei der DWA.