Stadtfeiertag

Goldener Horaff für Inge Kaiser

In diesem Jahr überreichte Oberbürgermeister Dr. Christoph Grimmer den Goldenen Horaff an Inge Kaiser aus Roßfeld. „Sie haben sich in unterschiedlichsten Funktionen und unter teils widrigen Umständen um Menschen gekümmert, ihnen Halt gegeben und sich so beispielhaft in unserer Gemeinde eingebracht“, sagte Grimmer in seiner Rede. Seit Jahrzehnten ist Inge Kaiser ehrenamtlich aktiv, sei es in der Geflüchteten-Hilfe, der Kirche oder der Heimatgeschichte. Die Geehrte bedankte sich ihrerseits für die Auszeichnung, die sie stellvertretend entgegennehme.

„Jeder soll von da, wo er ist, einen Schritt näher kommen“, zitierte Inge Kaiser in ihrer kurzen Dankesrede einen Buchtitel von Autor und Friedenspreisträger Navid Kerami, das im vergangenen Jahr erschien. Sie nehme die Auszeichnung stellvertretend für alle an, die sich im Freundeskreis Asyl engagierten. Man arbeite gut und viel mit der Stadtverwaltung zusammen, sagte die Empfängerin des Goldenen Horaff und erinnerte daran: „Ehrenamtliche Arbeit ist gar nicht so schwierig, wie so mancher sich das vorstellt.“ Dieser Aussage folgte beipflichtender Applaus der rund 300 Gäste beim Empfang zum Stadtfeiertag, in dessen Rahmen der Goldene Horaff übergeben wurde. Zuvor skizzierte Oberbürgermeister Dr. Christoph Grimmer in einer Rede das ehrenamtliche Wirken der Roßfelderin.

Seit Jahrzehnten ehrenamtlich tätig
Bereits in den 1980er Jahren setzte sich Inge Kaiser für Integration ein, kümmerte sich um Menschen aus Vietnam, der ehemaligen Sowjetunion, Afrika oder dem Nahen Osten, damit sie in Crailsheim eine neue Heimat finden. Sei es unbürokratische Hilfe mit Kleidung, Möbeln, Haushaltsgegenständen oder Unterstützung bei der deutschen Bürokratie. Auch nach Auflösung der McKee-Barracks betreute sie weiterhin Menschen und Familien und 1993/94 hat die Roßfelderin den Freundeskreis Asyl mitbegründet, in dem sie bis heute mitarbeitet. Auch Geflüchteten des Syrienkrieges und des Ukrainekrieges half sie, in Deutschland und in Crailsheim anzukommen. „Dieses enorme Engagement kann man nicht hoch genug bewerten“, sagte Grimmer.

Zudem engagiert sich Inge Kaiser in der Evangelischen Kirche, unter anderem seit 1989 als Kirchengemeinderätin, als Leiterin des Beerdigungschores und seit mehr als 30 Jahren als Organisatorin des Weltgebetstags der Frauen. Seit 1986 ist Inge Kaiser Mitglied der Dorfgemeinschaft Roßfeld; sie half ihrem Vater beim Aufbau der Heimatstuben, in der sie weiterhin Besucherinnen und Besuchern die Heimatgeschichte näher bringt – „so auch mir im Rahmen der Sichelhenket im vergangenen September“, erinnerte sich Oberbürgermeister Grimmer. Im Januar 2018 wurde Inge Kaiser die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland überreicht. „Frau Kaiser, Beharrlichkeit, Verantwortungsbewusstsein und vor allem Nächstenliebe zeichnen Sie aus“, sagte Grimmer. „Dem langen Atem, den Sie in Ihrem jahrzehntelangen Engagement an den Tag legten, kann man nur Hochachtung zollen. Sie sind ein Vorbild für alle Bürgerinnen und Bürger. Herzlichen Dank für Ihr langjähriges ehrenamtliches Wirken.“