Volksfestplatz
Kilometerlange neue Kanalleitungen
Auf dem Volksfestplatz tut sich etwas, das ist offensichtlich – für jeden, der dort parken oder auch nur daran vorbeifahren will. Im Rahmen des Masterplanes "Östliche Innenstadt" werden dort bis Ende Juli 2023 komplett neue Ver- und Entsorgungskanäle angelegt.
Seit Anfang November laufen die Arbeiten im Sanierungsgebiet „Östliche Innenstadt“ bereits. Was das bedeutet? Zum einen Stau und Beeinträchtigungen im Straßenverkehr, zum anderen aber, und das ist das eigentlich Wichtige daran, heißt es: Der offizielle Startschuss zur Umgestaltung der östlichen Innenstadt ist mit diesen Bauarbeiten am Volksfestplatz nun gefallen.
Ver- und Entsorgung des gesamten Gebietes
„Die Bevölkerung hat dies voraussichtlich an der Beeinträchtigung der Schillerstraße gemerkt“, sagt Friedrich Dederer vom Ressort Bauen & Verkehr. Dabei, so erklärt er weiter, handelt es sich nicht nur um reine Kanalarbeiten, sondern um Baumaßnahmen, die sich auf den Masterplan „Östliche Innenstadt“ und das daraus resultierende Neuordnungskonzept zurückführen lassen. Im Dezember 2019 wurde ebendieser Masterplan vom Gemeinderat beschlossen, und aufbauend auf diesen Beschluss hat die Stadtverwaltung die weitere Planung in Bezug auf die Ver- und Entsorgung des Gebietes vorangetrieben. „Wir haben mit den zuständigen Behörden, dem Landratsamt Schwäbisch Hall und dem Bau- und Umweltamt, die Neuordnung der Entsorgungsleitungen geplant und zur Genehmigung bei der Behörde eingereicht“, so Dederer.
Wasserkreislauf stärken und entlasten
In der Planung mussten dabei bereits mögliche städtebauliche Entwicklungen sowie die geltenden gesetzlichen Vorgaben berücksichtigt werden. Ein Beispiel hierfür ist das Wasserhaushaltsgesetz, welches besagt, dass mit dem Allgemeingut Wasser sparsam und effizient umgegangen werden muss. Deshalb wurde hier berücksichtigt, wie der natürliche Wasserkreislauf gestärkt werden kann.
Im Zuge der derzeit laufenden Arbeiten werden 631 Meter Mischwasserkanäle und 501 Meter neue Regenwasserkanäle verlegt. „In der Anfangsphase wurde der Anschluss der neu geordneten Entwässerung an das Bestandsnetz in der Schillerstraße realisiert“, sagt Dederer. In den nun folgenden Arbeiten wird das neue Trennsystem über die gesamte Länge des Volksfestplatzes ausgebaut. Für alle Verkehrsteilnehmer bedeutet dies: Die Sperrung des Volksfestplatzes im vorderen Bereich wird noch bis März andauern, anschließend folgt eine Sperrung des hinteren Teils bis Ende Juli.
Sichere Ableitung gewährleistet
„Mit der Neuordnung der Entsorgungsleitungen wird als positiver Effekt für das bestehende Kanalnetz eine Entlastung erzielt“, erläutert Dederer. Die Einleitung von Fremdwasser aus den neu entstehenden Baugebieten rund um den Volksfestplatz in die bestehende Kanalisation und somit in die Kläranlage wird dadurch verhindert. Im Sanierungsgebiet entstehen somit nicht nur ein neuer Regenwasserkanal, sondern auch ein Mischwasserkanal und für die Rückhaltung von Abwässern und zur Entlastung der bestehenden Leitungen ein Stauraumkanal.
Durch all diese Maßnahmen wird die sichere Ableitung von Mischwasser, das heißt Abwasser aus den bestehenden bzw. neu zu bauenden Gebäuden und dem Volksfestplatz, sowie die Ableitung von Regenwasser, also Abwasser von den bestehenden Dachflächen als auch von den neuen Dachflächen sowie Oberflächenwasser aus den Erschließungsstraßen, gewährleistet.