Dorffeste

Tiere bei Traditionsfesten künftig nur noch Zuschauer

Ein Mann mit gelber Warnweste hängt an einem Auto und hat eine Rettungsboje in der Hand, dahinter ist ein Festzug zu sehen.
Immer bunt und einfallsreich, der Festzug zum Hammeltanz – das Motto in diesem Jahr: „Wasserwelt Onza“.

Sowohl bei der Roßfelder Sichelhenket als auch dem Onolzheimer Hammeltanz stehen sie im Mittelpunkt des Geschehens: die Schweine und der Hammel. Auch zukünftig werden sie ein Teil der Feste bleiben, allerdings artgerecht und in einer modernisierten Tradition.

Der Onolzheimer Hammeltanz findet in diesem Jahr ohne Hammel statt. Zumindest fast. Denn das Tier wird nicht mehr beim diesjährigen Umzug mitfahren, dafür aber tierschutzgerecht an den Festivitäten teilnehmen. Zu diesem Entschluss ist jetzt die Dorfgemeinschaft nach langen Gesprächen gekommen. Wie die Hammel-Präsenz genau aussieht, soll noch eine Überraschung sein.

Historisch im Zeitgeist
Seit 1476 ist es bei dem nach eigenen Angaben zweitältesten Fest in Baden-Württemberg Tradition, dass der Hammel den Umzug anführt und beim anschließenden Tanz in der Mitte steht. Doch die Zeit und das Verständnis für das Tierwohl haben sich gewandelt. Passend zum städtischen Claim „Tradition im Blut. Innovation im Kopf. Hohenlohe im Herzen.“ entwickeln sich daher auch die historischen Feste in Crailsheim weiter und passen sich dem Zeitgeist an, ohne ihre Tradition zu verlieren.

Neben dem Hammeltanz wird es auch bei der Roßfelder Sichelhenket zu Veränderungen kommen. Aufgrund der derzeit grassierenden Afrikanischen Schweinepest musste das traditionelle Saurennen in diesem Jahr in abgewandelter Form stattfinden. Anstelle es ausfallen zu lassen, fand es mit einem Stofftier statt. Und dies kam nach Auskunft der Roßfelder Dorfgemeinschaft bei den Besucherinnen und Besuchern so gut an, dass die Alternative zu einer Dauerlösung wird und die Schweine künftig allemal nur noch als Zuschauer dabei sein werden.

(Erstellt am 17. Oktober 2024)