Johanneskirchengemeinde
RepairCafé mit Nachhaltigkeitspreis ausgezeichnet
Das RepairCafé der evangelischen Johanneskirchengemeinde ist Empfänger des Nachhaltigkeitspreises der Stadt Crailsheim. Das Angebot steht Interessierten drei bis vier Mal jährlich zur Verfügung. Den kostenlosen Dienst sah die Jury des Nachhaltigkeitspreises als vorbildlich an. Die Urkunde übergab Sozial- & Baubürgermeister Jörg Steuler vor kurzem an Pfarrer Uwe Langsam.
„Ein überzeugender erster Platz, den Sie erreicht haben“, sagte Sozial- & Baubürgermeister Jörg Steuler, er würde sich jedoch für die künftigen Preisübergaben noch mehr Teilnahme wünschen. Im Foyer des Johannesgemeindehauses fand die Verleihung statt, zu der sich auch einige der Helfer eingefunden hatten. Sozial- & Baubürgermeister Jörg Steuler übergab den Preis feierlich an Pfarrer Uwe Langsam, der sichtlich stolz war, die Urkunde entgegenzunehmen. Zu den anwesenden Ehrenamtlichen sagte Uwe Langsam: „Das sind aber nicht alle, es fehlen heute leider sieben unserer Helfer.“
Nachhaltigkeitspreis für das RepairCafé
Seit sieben Jahren bietet die Johanneskirchengemeinde drei bis vier Mal jährlich das RepairCafé an. Bisher immer im Johannesgemeindehaus, doch nun zieht das RepairCafé aufgrund von bevorstehenden Bauarbeiten um. Die neue Schaffensstätte ist das Jugendzentrum. „Wir sind sehr froh, dass wir da unterkommen können“, so Langsam bei seiner Rede. Eines der Ziele ist es weiterhin den Reparaturgedanken zu „säen“, auch bei den jüngeren Generationen. Diese sollen von Älteren lernen, aber auch die Älteren können von den Jüngeren lernen.
„Jeder soll kommen können“
Im Gemeindehaus gibt es immer auch Kaffee und Kuchen. Das soll auch weiterhin so beibehalten werden. Dieser „Service“ ist umsonst. „Jeder soll kommen können. Wir reparieren ja auch nicht für die Leute, sondern mit den Leuten gemeinsam“, erklärt Pfarrer Langsam. Über eine Spende ist die Gemeinde aber immer sehr dankbar. Da von Zeit zu Zeit Ersatzteile gekauft werden müssen, gibt es auch Ausgaben, diese werden eben nur über die Spenden in der aufgestellten Kasse finanziert. Jedoch wurde bei einem RepairCafé noch nie ein Minus gemacht, so Uwe Langsam. Mit dem übrigen Geld sowie dem Preisgeld von 1.000 Euro können dann spezielle Werkzeuge gekauft werden. Zudem wird das Geld in die Arbeitssicherheit zum Beispiel in rutschfeste Matten investiert. Aber auch wenn etwas nicht mehr repariert werden kann, so wie ein Fahrrad, werden zumindest die noch funktionierenden Teile aufgehoben und wiederverwendet. Das unterstützt auch Bürgermeister Jörg Steuler, der betonte wie wichtig es sei, den Nachhaltigkeitsgedanken ganzheitlich anzugehen.
Ehrenamt und Nachhaltigkeit vereint
Das Projekt funktioniert nur dank dem ehrenamtlichen Engagement der Helfer, die sich teilweise sogar dafür freinehmen, berichtete Uwe Langsam. Es soll ein Platz der Begegnung sein, an dem man zusammenkommt und miteinander kaputte Dinge wieder zum Laufen bekommt. Ein wichtiger Aspekt ist natürlich die Nachhaltigkeit und der Umweltschutz. Oft wird einfach ein neuer Staubsauger gekauft. „Die Menschen wissen nicht, wo sie sonst hinsollen, denn wer repariert heute schon noch einen alten Plattenspieler“, erzählt Langsam aus dem Alltag des RepairCafés und freut sich, dass sich immer neue Gesichter sehen lassen und eine Reparatur auch selbst in die Hand nehmen. „Denn dann wissen sie, wie es funktioniert“, betonte er. Etwa dreiviertel der Reparaturen im RepairCafé sind erfolgreich, eine Garantie können die Helfer jedoch nicht geben. Oft sind die Dinge schon sehr alt, haben allerdings einen ganz individuellen Wert für ihre Besitzerinnen und Besitzer. „Manchmal brauchen die Leute, die kommen aber auch nur einen Rat, ob eine Reparatur noch sinnvoll ist“, wirft Bernhard Frank, einer der Ehrenamtlichen, ein.