Schädlingsbekämpfung
Spritzen gegen Eichenprozessionsspinner
Es geht ihm wieder an den Kragen, dem Eichenprozessionsspinner. Im vergangenen Jahr war der Schädling schon nicht mehr so präsent wie die Jahre zuvor. Deshalb wird auch jetzt wieder vorbeugend mit einer Drohne gespritzt. Am Dienstag starten die Maßnahmen aus der Luft im gesamten Stadtgebiet, vor allem um Spielplätze, Kindergärten, Schulen und in Wäldern.
„Im letzten Jahr gab es so gut wie keine Vorkommnisse“, sagt der Leiter des städtischen Baubetriebshofs, Eberhard Held. „Da haben wir schon früh reagiert und vorbeugend gespritzt. Jetzt startet die Spezialfirma mit ihrer Drohne wieder rechtzeitig.“ Denn zu dieser Zeit im Jahr hat der Eichenprozessionsspinner noch keine Brennhaare ausgebildet und ist noch völlig ungefährlich. „Die kleinen Härchen besitzen die Raupen erst ab dem dritten Larvenstadium. Wenn wir die Bäume jetzt behandeln, haben die Larven erst gar keine Chance“, erklärt Helds Mitarbeiter Horst Kettemann.
Start am Dienstag
Am Dienstnachmittag, 14. Mai, geht es im gesamten Stadtgebiet los, am Mittwochabend ist die Aktion beendet. Gespritzt wird vor allem dort, wo sich Kinder aufhalten, also um Spielplätze, Kindergärten, Schulen und in Waldstücken wie im Schönebürg. Mit der Drohne kann das Ziel genau angepeilt werden. Im vergangenen Jahr wurde die Methode aus der Luft erstmals in Crailsheim flächendeckend eingesetzt, mit Erfolg.
Es geht darum, die Ausbreitung an den Stellen zu verhindern, wo das Tier den Menschen gefährlich werden kann. Der kleinen Raupe, die sich momentan noch im ersten Entwicklungsstadium als Larve befindet, soll möglichst frühzeitig der Garaus gemacht werden. „Nicht überall natürlich, sondern nur an Brennpunkten“, betont Kettemann.
Biologisch und ungefährlich
Die Drohnen bringen „Nematoden“, also Nützlinge, aus, die den Larven des Eichenprozessionsspinners zu Leibe rücken. Diese Methode ist rein biologisch und völlig ungefährlich für Mensch und Tier, weshalb auch die behandelten Bereiche nicht gesperrt werden müssen. Durchgeführt wird die Drohnenspritzung durch eine Fremdfirma, denn dafür braucht es eine spezielle Drohne mit bis zu zehn Kilogramm Nutzlast und speziellen Sprühvorrichtungen. Aber diese Besprühung ist deutlich günstiger und spart viel Zeit im Vergleich zur herkömmlichen Methode des Absaugens. Das wird aber notfalls auch gemacht, sollte es doch irgendwo einen Befall des Schädlings geben. „Wir halten die Augen offen“, versichert Eberhard Held.