Herausforderungen und Lösungen
Vor welchen Fragestellungen steht die Innenstadt und wie können mögliche Antworten auf diese Herausforderungen aussehen?
Leben
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Welche Handlungsoptionen hat Crailsheim, um Leerstand zu vermeiden, dem veränderten Besucherverhalten zu begegnen und den Innenstadtbesuch damit langfristig angenehm sowie lohnenswert zu machen?
Mögliche Antworten auf diese Herausforderungen sind eine von allen Verkehrsteilnehmenden gleichermaßen gut erreichbare, attraktive Innenstadt mit hoher Aufenthaltsqualität und vielfältigem Angebot.
Verkehr
Die Innenstadt ist verkehrlich gut angebunden, doch die gute Anbindung geht zulasten anderer innerstädtischer Qualitäten. Rund 15.400 motorisierte Fahrzeuge bewegen sich täglich durch unser Zentrum. Sie bringen willkommene Innenstadt-Gäste, aber auch Lärm und Abgase. Dies führt zu einer erheblichen Verminderung der Aufenthalts- und Flanierqualität sowie Verkehrssicherheit, was durch die hohe zugelassene Verkehrsgeschwindigkeit verstärkt wird. Der Bus-, Fuß- und Radverkehr ziehen in der Aufteilung des Straßenraums den Kürzeren. Wie kann hier eine andere Gewichtung gefunden werden?
Mögliche Antworten auf diese Herausforderungen sind …
... eine Reduzierung der Verkehrsbelastung in der Innenstadt und eine zukunftsfähige Verkehrsplanung, die alle Verkehrsteilnehmenden gleichermaßen berücksichtigt und Wert auf Barrierefreiheit legt.
... ein modernes Parkleitsystem, damit die mehr als 1.500 öffentlichen Parkplätze in der Innenstadt gut und ohne Umwege gefunden werden, sowie ein Fußgängerleitsystem, das die Besuchenden führt und zu zentralen Anlaufstellen lenkt.
... durchgängige und sichere Routen für Radfahrende sowie ausreichend Abstellmöglichkeiten für Fahrräder.
ÖPNV
Die Karl- und Wilhelmstraße sind das „Nadelöhr“ des Busverkehrs: Verspätungen werden u. a. dort eingefahren. Wie kann der öffentliche Nahverkehr mit seinen zentralen Haltestellen in der Innenstadt zu einer attraktiven Alternative zum eigenen Auto werden?
Mögliche Antworten auf diese Herausforderungen sind möglichst verzögerungsfreie Fahrtrouten für den ÖPNV als umweltschonende Alternative.
Klima
Es wird heißer in der Innenstadt: Bis 2100 wird eine Verdreifachung der Sommertage (> 25°C) auf bis zu 3 Monate prognostiziert. Was südländisches Flair verheißt, birgt auch gesundheitliche Gefahren und Attraktivitätsverluste der Innenstadt als Aufenthaltsort. Im Wärmespeicher der asphaltierten und gepflasterten Innenstadt fühlen sich diese 25 °C sehr viel heißer an als im „Grünen“. Wo können Bäume, Grünoasen und Wasserspiele hier nicht nur zur Attraktivität der Innenstadt beitragen, sondern auch zur Regulierung des Innenstadtklimas?
Mögliche Antworten auf diese Herausforderungen sind …
... mehr Grün und mehr Wasser in der Innenstadt, um Hitzeentwicklungen abzumildern und die Aufenthaltsqualität zu erhöhen: Bäume als natürliche Klimaanlagen und attraktive Schattenspender nutzen, Wasserspiele und Trinkbrunnen zum Abkühlen anbieten und „den Garten in die Stadt bringen“.
... Regenwassermanagement zur Abmilderung von Starkregenereignissen und sinnvollen Nutzung zur Bewässerung der Grünanlagen.
Verkehrsprognose
Angesichts der großen städtebaulichen Potenziale erfolgte eine vertiefte Analyse der Verkehrssituation in der Crailsheimer Innenstadt: Ein Verkehrsmodell der Stadt Crailsheim wurde für den Verkehrsentwicklungsplan erstellt und fußt damit auf Basisdaten aus dem Jahr 2012. Diese Daten wurden hinsichtlich der Netzdichte durch Verkehrsmengen-Erhebungen und videobasierte Zählungen verfeinert und aktualisiert. Die Ergebnisse flossen anschließend in das Modell ein. Dabei wurden verschiedene Parameter angepasst, alle relevanten Strecken, Knotenpunkte und Anbindungen berücksichtigt und im Anschluss mehrere Varianten berechnet. Zentrales Element aller Varianten ist die Sperrung der Karl- und Wilhelmstraße für den motorisierten Individualverkehr.
Für die Zeit der Temporären Fußgängerzone wird der Abschnitt der Karl- und Wilhelmstraße zwischen Karlsplatz und Grabenstraße gesperrt. Zudem wird die Bundesstraße B290 auf die Achse Nord-West-Umgehung – Tiefenbacher Straße – Alter Postweg verlegt.
Stellungnahmen von Interessensgruppen im Video
Nicht nur übereinander, sondern vor allem auch miteinander reden – so lautete die Devise der Bürgerbeteiligungsveranstaltung Anfang Mai auf dem Marktplatz. Die Stadtverwaltung hatte verschiedene Interessensgruppen eingeladen, um ihre Sicht der Dinge zur geplanten Temporären Fußgängerzone im kommenden Jahr zu präsentieren. Bürgerinnen und Bürger hatten an den verschiedenen Ständen die Möglichkeit, sowohl sich zu informieren als auch mit den jeweiligen Vertreterinnen und Vertretern zu diskutieren und sich auszutauschen.
Am Ende der dreistündigen Veranstaltungen bekam jede Gruppe die Möglichkeit, ihre Eindrücke und Positionen in einer kurzen Stellungnahme zu äußern. Die Stadtverwaltung hat diese Statements aufgezeichnet und stellt die Videos hier zur Verfügung.
Falls es zu Darstellungsfehlern bei der Vorschau der Videos auf dieser Seite kommen sollte, können Sie diese über diesen Link auch direkt auf YouTube anschauen.